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Rottenburg-Kiebingen:

Traditionelles Eierlesen am Ostermontag

Nachdem das traditionelle Eierlesen in Rottenburg-Kiebingen vor zwei Jahren pandemiebedingt ausfallen musste, durften sich die Jahrgänge der 19- und 20-Jährigen im Ort am Ostermontag wieder dem sportlichen Wettkampf stellen. Wie viele rohe Eier dabei durch die Luft fliegen und welche Strecke insgesamt zurückgelegt werden muss, erfahren Sie jetzt.

Perfekte Rahmenbedingungen

Der österliche Brauch des Eierlesens ist eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. In Rottenburg-Kiebingen wird diese Tradition heute noch gelebt – und zieht alle zwei Jahre viele Zuschauer aus der ganzen Region an. Gefühlt kamen an diesem Ostermontag bei strahlendem Sonnenschein an die tausend Menschen zum Eierlauf, wie das Eierlesen auch genannt wird.

„Ich glaube es waren mehr als sonst, natürlich sind die Rahmenbedingungen super", erklärt der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher. „Wir standen hier auch schon und haben ordentlich gefroren", erinnert sich Neher.

Jahrgänge 2002 / 2003

In diesem Jahr treten die Jahrgänge 2002 und 2003 gegeneinander an. Der ältere Jahrgang ist dabei durch ein rotes Band gekennzeichnet, der Jüngere durch ein Grünes.

„Es gibt einen jüngeren Jahrgang und es gibt einen älteren Jahrgang. Und der ältere Jahrgang stellt den Leser und den Fänger und der jüngere Jahrgang stellt quasi den Läufer, in diesem Jahr zum ersten Mal eine Läuferin", erklärt Punktrichter Thomas Baur-Geiger.

Erste Läuferin in der Geschichte des Eierlesens

Nämlich Melissa Mauch. Sie sprang spontan ein – denn der eigentliche Läufer hatte sich verletzt. Für sie sei es eine große Ehre, die erste Läuferin in der Geschichte des Eierlesens zu sein. Erst vor knapp einer Woche habe sie erfahren, dass sich sowohl der Läufer als auch der Ersatzläufer verletzte hätten, sie sei die einzige gewesen, die in Frage gekommen wäre, erzählt sie. Und bevor die Tradition ausfalle, würde sie es halt machen, so Mauch. Ihre Aufgabe ist es, eine Strecke von 6,3 Kilometern nach Rottenburg zu laufen, dort etwas abzuholen – in diesem Jahr ein Schweißband fürs Handgelenk – und wieder zurück zu sein, bevor das andere Team mit ihrer Aufgabe fertig ist.

Rohe Eier fliegen durch die Luft

Der Eierleser hingegen muss insgesamt 96 Eier werfen – 84 davon muss der Fänger mit einem Korb fangen. Die Eier sind in Abständen von 85cm ausgelegt – am Ende läuft der Eierleser die gleiche Strecke wie Läuferin Melissa. Als Eierleser trat in diesem Jahr Moritz Steiner an, als Fänger Gero Edelmann. Die Aufgabe erfüllten sie am Ende mit einer Zeit von 23:23 – und waren somit schneller als Läuferin Melissa. Die Trophäe ist übrigens eine bunt geschmückte Ostertanne.

Unterschiedliche Vorbereitungszeiten

Im Unterschied zu Melissa Mauch konnten die beiden Jungs aber deutlich früher mit ihrem Training anfangen. So haben sie bereits seit Februar ca. 3-4 Mal die Woche trainiert. Dafür haben sie den gleichen Wettkampf auf einem Nebenplatz aufgebaut, erzählt Gero Edelmann.

Feste Tradition im Dorf

Für alle drei bedeutete dieser Tag etwas Besonderes, denn hier in Kiebingen kommt man schon früh mit der besonderen Ostertradition in Berührung. Gero und Moritz erzählen, dass sie bereits im Kindergarten über diesen Tag gesprochen hätten. Es sei ein Teil der Dorftradition.

Alle Eier, die heil geblieben sind, werden übrigens im Anschluss als sogenannter Eierdotsch – eine Art Omelette - bei der Feier in der Festhalle verspeist.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 19.04.22 - 12:21 Uhr   -   2106 mal angesehen)
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