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Sommerfest „Schwimmen für alle Kinder“

Die ehrenamtliche Initiative „Schwimmen für alle Kinder“ aus Tübingen feierte am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein ihr Sommerfest im Tübinger Freibad. Wie wichtig eine solche Initiative ist, zeigt sich leider auch an den aktuell häufigen Badeunfällen. Denn immer mehr Kinder können nicht richtig schwimmen und Wasserflächen sind ein rares Gut.

Schwimmen sollte eigentlich eine Grundkompetenz wie Fahrradfahren sein. Und doch können immer mehr Kinder nicht richtig schwimmen, die Ursachen dafür sind unterschiedlich, erklärt Schwimmlehrerin Manuela Sacherer. "Eltern arbeiten auch sehr viel mehr heute, arbeiten mehr Schichten, haben nicht mehr die Möglichkeit, Kinder zum Schwimmen zu bringen oder den Kindern das Schwimmen zu erlernen."

Für Kinder aus einkommensschwachen Familien

Außerdem gebe es immer weniger Wasserflächen zum Üben. Kinder seien nach dem Schwimmunterricht in der Schule oft noch nicht sicher genug, für zusätzlichen Schwimmunterricht fehle dann bei einigen Familien das Geld.

Genau hier setzt die Initiative „Schwimmen für alle Kinder" an. Die Initiative habe sich zum Ziel gesetzt, Schwimmunterricht für Kinder aus einkommensschwachen Familien zu ermöglichen, erklärt Sacherer, die auch die stellvertretende Vorsitzende der Initiative ist. "Kinder, deren Eltern sich eine Schwimmausbildung nicht leisten können oder aus unterschiedlichen Gründen nicht teilhaben können, die haben die Möglichkeit, über die Initiative zum Schwimmunterricht zu kommen und bis zur Schwimmsicherheit - das ist das Bronze-Abzeichen - in diesen Kursen zu bleiben, ohne dass die Eltern das finanzieren müssen."

Mittlerweile gibt es sogar inklusive Kurse – für die zehnjährige Alice ein Glücksfall, denn das Mädchen mit Down-Syndrom war lange auf der Suche nach einem freien Platz. Angst vor dem Wasser hat Alice jetzt nicht mehr. "Ich kann gut schwimmen und ich kann tauchen", erzählt sie freudig. "Und vom Einser springen, das macht mir Spaß - und ich spring heute noch vom Dreier!"

Viel mehr als nur Schwimmen

Schwimmunterricht ist dabei weit mehr als nur das Erlernen einer Grundkompetenz: auch die sozialen Fähigkeiten werden geschult und auch die Integration kann besser gelingen. So wie bei Karim Khaleeda, der mit 14 Jahren bei der Initiative Schwimmen lernte und heute als Schwimmlehrer anderen hilft. "Wir waren ganz frisch in Deutschland. Ich war mit meinem Bruder da [im Verein] und es hat ganz viel Spaß gemacht, als eine der ersten Aktivitäten Schwimmen zu lernen. Und danach bin ich bei "Schwimmen für alle Kinder" geblieben. Weil es kostenlos war, wollte ich was zurückgeben und ich bin immer noch dabei."

Für die Gründerin der Initiative, Dagmar Müller, ist das Sommerfest ein besonderer Tag, der ihr ein gutes Gefühl bereitet. "Ich freue mich, weil wir sehr viele - die DLRG, die Schwimmvereine, die Schwimmschulen - erstmalig hier alle gemeinsam haben, plus die Städte und Kommunen. Das macht mich ein großes Stück glücklich, weil ich denke, wir gemeinsam müssen dieses Thema Schwimmen lernen und lehren, gemeinsam anpacken, ohne Konkurrenz, es geht um die Kinder und es geht darum, dass wir ein gemeinsames Ziel haben."

Auf der Homepage „Schwimmen für alle Kinder" www.sfak.de finden Sie noch weitere Informationen zur Initiative sowie die konkreten Kursangebote.

(Zuletzt geändert: Montag, 04.07.22 - 17:11 Uhr   -   1016 mal angesehen)
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