Tübingen:
Kontroverse um Clara Zetkin
Um die Clara-Zetkin-Straße in Tübingen-Lustnau ist eine Diskussion entstanden, die über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen sorgt.
Die Historikerkommission zur Umbenennung von Straßennamen hatte empfohlen, den Straßennamen beizubehalten, das Namensschild aber mit einem Knoten zu markieren. Damit kennzeichnet die Stadt Straßen, die nach problematischen Personen benannt sind.
Dagegen hat sich jetzt das Aktionsbündnis „Kein Knoten für Zetkin" gegründet. Es wirft der Historikerkommission vor, „nicht korrekt" gearbeitet zu haben. Clara Zetkin hatte sich wegen ihrer Verdienste um die Frauenbewegung sowie als Mahnerin gegen Faschismus und Nationalsozialismus einen Namen gemacht.
Auf der anderen Seite habe sie das gewaltsame Vorgehen der sowjetischen Machthaber gegen die Opposition zur Zeit des Stalinismus aktiv unterstützt und im Moskauer Schauprozess 1922 für die Todesstrafe von angeblichen Sozialrevolutionären plädiert, heißt es im Abschlussbericht der Historikerkommission.
