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Ausstellungseröffnung in der Münzgasse 13

„Hier kotzte Goethe“ - behauptet zumindest ein Schild an der Fassade des Hauses in der Tübinger Münzgasse 13. Ob das tatsächlich wahr ist gilt zwar als unwahrscheinlich, trotzdem blickt das sogenannte Martinianum auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Diese ist ab jetzt auch in einer Ausstellung sichtbar, die am Freitag in der Hausbar des heutigen Wohnprojekts eröffnet wurde.

„Münzgasse 13 – Ein Haus mit vielen Geschichten" lautet der Titel, und dieser ist Programm. Doch die Ausstellung geht noch weiter und lässt auch den großen Rahmen für ihre durchaus vielfältigen Geschichten nicht außer Acht.

"Wir wollten einfach so ein bisschen wissen: Wie wirkt es in die Stadtgesellschaft hinein. Dabei haben wir gemerkt, dass die Münze ganz viele Funktionen in der Stadt eingenommen hat. Klar, wir sind hier mitten im Zentrum der Altstadt, es ist alles sehr idyllisch und sehr futuresk – und dann haben wir hier so ein subkulturelles Zentrum, was von außen vielleicht auch erst mal ein bisschen ruff aussieht – die Münze war eben auch mal ein Zentrum für Punk, ein Zentrum für Subkultur" sagte Marie, eine Bewohnerin der Münzgasse.

Hausbesetzungen und Lehrsaalstürmungen haben die Studenten hier in den 70er Jahren geplant. Und demnächst schreibt das selbstverwaltete Wohnprojekt eine weitere Geschichte für die Münze 13.

"Wir befinden uns gerade im Hauskaufprozess der Münze 13 mit dem Mietshäuser-Syndikat. Wir wollen ein eigenständiges Wohnprojekt werden. Das bedeutet auch, dass wir größere Sanierungen planen und mit den Sanierungen überlegen wir uns natürlich auch: Was wollen wir ändern und was soll bleiben? Also was bedeutet eigentlich die Münze und was macht die Münze aus" erläuterte sie weiter.

Begonnen haben die Ausstellungsmacher deshalb mit einem Blick zurück. Aus Gesprächen mit ehemaligen Bewohnern habe sich dann eine Art hobbyhistorisches Projekt entwickelt, bei dem viele Anekdoten ans Tageslicht gekommen seien. Einige „Ehemalige" ließen es sich nicht nehmen, diese bei der Eröffnung auch noch einmal zu erzählen.

Zur Vergangenheit des Gebäudes – dessen sind sich die Bewohner bewusst – gehört aber auch die NS-Zeit. Dieser ist der zweite Teil der Ausstellung gewidmet. Damals diente das Gebäude zwischenzeitlich als Gestapo-Dienststelle. Bei der Recherche zu diesem Teil hatten sich die Verantwortlichen Unterstützung vom Tübinger Stadtarchiv und dem städtischen Bereich Kunst und Kultur dazu geholt.

"Da haben wir immer im Lesesaal sitzen dürfen und haben uns durch ganz viele Dokumente gestöbert und noch ein paar Bücher gelesen – darüber haben wir die Informationen zu dem Teil bekommen. Und die Interviews hier, also es sind Interviews, die wir einfach geführt haben mit ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Münzgasse" erzählte eine Organisatorin der Ausstellung.

Zu sehen ist die Ausstellung offiziell vom 30. Mai bis zum 30. Juni. Immer dienstags zwischen 15 und 18 Uhr sowie samstags zwischen 14 und 18 Uhr ist sie dann kostenlos und für alle geöffnet.

(Zuletzt geändert: Samstag, 27.05.23 - 14:13 Uhr   -   1114 mal angesehen)
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