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Zahlreiche Besucher beim traditionellen Pfingsttreffen

Es ist schon seit 1950 eine Tradition: Jedes Jahr am Pfingstsonntag treffen sich die ehemaligen Einwohner eines Dorfes, das es nicht mehr gibt: Gruorn, das während der NS-Zeit einer Erweiterung des Truppenübungsplatzes Münsingen weichen musste. So auch heute.

Pünktlich um 11 Uhr war es Zeit, die Glocken zu läuten. Das Pfingsttreffen in Gruorn hat offiziell begonnen, und zwar mit einem Gottesdienst. Der wurde von Dekan Michael Karwounopoulos gehalten und von der Stadtkapelle Münsingen musikalisch umrahmt.

Es ist der Beginn des Heimattreffens, das jedes Jahr traditionell an Pfingsten veranstaltet wird. Gruorn musste 1939 von allen Einwohnern geräumt werden, weil der nahegelegene Truppenübungsplatz vergrößert werden musste. Knapp 10 Jahre später haben sich die ersten Gruorner aber wieder getroffen.

"Damals waren die Kommunikationsmöglichkeiten noch viel schlechter als heute. Deswegen hat man sich einfach getroffen und erzählt, was alles passiert ist, z.B. wer geheiratet oder Kinder bekommen hat. Da gab es an Pfingsten immer diesen Austausch untereinander", erzählt Alfred Weber, der Vorsitzende des Komitees zur Erhaltung der Kirche in Gruorn e. V.

Und das hat sich bis heute gehalten. Inzwischen kommen vor allem die Nachfahren der früheren Gruorner zum Treffen, teilweise bereits in der 4. Generation. Aber eine Handvoll der früheren Gruorner lebt auch heute noch. Für sie hat das Treffen eine große Bedeutung.

"Das ist unbezahlbar, dieses Treffen und die Erinnerungen hier. Da kann ich das ganze Jahr von zehren", berichtet die ehemalige Gruorn-Bewohnerin Rosa Greiner.

"Ich habe ein paar Erinnerungen an diesen Ort, aber ich war erst 1,5 Jahre alt, als wir wegziehen mussten. Das war damals am 4. März 1939", erinnert sich Hermann Weber.

Auch heutzutage steht der gemeinsame Austausch im Mittelpunkt des Treffens, darüber hinaus gibt es auch Vorträge und Führungen. Außerdem können Interessierte einen Blick ins Museum werfen. Damit ist das Pfingsttreffen auch ein Ausflugsziel für Radler und Wanderer.

Auch wenn hier keiner mehr wohnt, sollen die restlichen zwei Gebäude, das ehemalige Schulhaus und die Kirche, instand gehalten werden. Dazu zählt auch die bevorstehende Sanierung der Kirche: "Vor einem guten Jahr hat die Finanzierung endlich Fahrt aufgenommen. Wir haben Gespräche geführt mit dem Landkreis, dem Regierungspräsidium, der Stadt und auch mit der Industrie, sodass wir unser Ziel von ca. einer Million Euro fast erreicht haben", so Weber.

Wenn's gut läuft, können schon diesen Herbst die Bauarbeiten beginnen. Momentan sei man schon in der Planungsphase; die Bauzeit beträgt ungefähr zwei Jahre. Weber ist zuversichtlich, dass die Kirche dann wieder in neuem Glanz erstrahlen wird.

Zuerst aber ist Allerheiligen ein wichtiges Datum im Kalender, denn da wird das nächste Heimattreffen gefeiert.

(Zuletzt geändert: Sonntag, 28.05.23 - 17:16 Uhr   -   1152 mal angesehen)
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