Hechingen:
Prozessauftakt zum Doppelmord in Albstadt
Ein 23-jähriger Mann wird auf offener Straße erschossen. Im Zuge der Ermittlungen findet die Polizei die Leiche einer vermissten 20-jährigen Frau, vergraben in einem Garten. So geschehen am 21. Dezember 2022 in Albstadt-Ebingen. Jetzt hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter vor dem Landgericht Hechingen begonnen.
Großer Andrang im Hechinger Landgericht. In der öffentlichen Verhandlung muss sich der 53-jährige Angeklagte wegen Mordes in zwei Fällen in Tateinheit mit Geiselnahme verantworten – Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe als erfüllt an.
Der Angeklagte ist der Onkel der Getöteten. Daher kannte er auch das zweite Opfer, das mit der Getöteten befreundet war. Der Angeklagte war überzeugt, von den beiden bestohlen worden zu sein, weswegen er sich rächen wollte.
In ihrer eigenen Wohnung soll der Angeklagte seine Nichte am 18. Dezember letzten Jahres erdrosselt haben, nachdem er sie zuvor über mehrere Stunden dort festgehalten hatte.
Darüber hinaus soll er am 21. Dezember im Albstädter Stadtgebiet auf offener Straße den Bekannten der Nichte erschossen haben. Dort, wo sich die zweite Tat ereignet hat, auf dem Ziegelplatz, erinnern heute noch Blumen an die beiden Opfer.
Die Beamten hatten den Tatverdächtigen kurz danach festgenommen. Im Mai diesen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft dann Anklage erhoben.
Man habe relativ früh im Ermittlungsverfahren bereits geständige Einlassungen des Angeklagten erhalten, auch im aktuellen Verfahren habe er sich bereits geständig eingelassen, so der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Ronny Stengel.
Der Angeklagte hat sich während dieser ersten Minuten sehr ruhig verhalten. Er hat sich bei der Verlesung der Anklageschrift immer wieder die Hand vor die Augen gehalten, und hat auch durch seinen Anwalt vermelden lassen, dass er die Tat mittlerweile bereue und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte.
Die Strafe, die am Prozessende verhängt wird, wolle er akzeptieren, so der Angeklagte weiter. Insgesamt sind 8 Sitzungstage geplant.