Tübingen:
Uniklinik weiht moderne Laborstraße ein
Bei einem medizinischen Notfall zählt oft jede Sekunde und eine schnelle Diagnose kann möglicherweise Leben retten. Damit die Diagnose so schnell wie möglich gestellt werden kann, ist im Zentrallabor des Tübinger Uniklinikums in den letzten elf Monaten eine neue Laborautomation eingerichtet worden. Am Mittwoch war die offizielle Einweihung.
Mit dem obligatorischen Banddurchschnitt ist sie eröffnet worden – eine der modernsten Laborstraßen Deutschlands. Etwa 5.000 Proben treffen hier täglich rund um die Uhr ein – immer überwacht von den Mitarbeitern vor Ort. Die Proben stammen aus dem gesamten Uniklinikum und von einigen Ärzten im Umkreis. Untersucht werden sie auf ganz unterschiedliche Krankheitsbilder.
"Was hier untersucht wird ist größtenteils klinische Chemie. Enzyme, die auf verschiedene Organschäden hinweisen, Entzündungsmarker, Tumormarker, Hormone, aber auch Blutbilduntersuchungen, hämatologische Untersuchungen und Gerinnungsuntersuchungen für Gerinnungs- oder Thromboseneigung" sagte der ärztliche Direktor Prof. Andreas Peter.
Damit man erfährt, auf was genau die Probe untersucht werden muss, wird sie nach ihrer Ankunft zuerst registriert, anschließend zentrifugiert und auf die entsprechenden Systeme verteilt. Nach der Analyse prüfen die Labormitarbeiter die Ergebnisse nochmals und übermitteln diese anschließend.
Etwa 70 Minuten dauert es im Schnitt vom Eingang der Probe, bis das Labor den Befund übermitteln kann. Bei Lebensgefahr geht das deutlich schneller, bei Spezialuntersuchungen etwas länger.
"Mit der neuen Laborautomation haben wir jetzt einen durchgehenden Prozess vom Probeneingang über die Vorbereitung und dann die Verteilung an die verschiedenen analytischen Geräte bis zur Archivierung und Entsorgung in einem zusammenhängenden Prozess" so Peter.
Schon der Transport ins Labor soll durch ein ebenfalls neues Rohrpostsystem in Zukunft deutlich schneller gehen. In der Vergangenheit hatte dieser teilweise gleich lang gedauert wie die Analyse selbst, was sich jetzt ändert.
Doch der Weg zur der 48 Meter langen Laborautomation, die das Uniklinikum von Siemens Healtineers geleast hat, war kein leichter. Vor allem die Umbauzeit sei sehr schwierig gewesen. Währenddessen musste das Personal die Untersuchungen in einem Interimslabor durchführen.
"Dann stehen die ganzen Hilfsmittel den Mitarbeitern in dieser Zeit nicht zur Verfügung. Das war sehr herausfordernd, besonders aufgrund des Platzmangels, den wir hier im Klinikum haben, wurde aber von unseren Mitarbeitern sehr gut gemeistert" so der ärztliche Direktor.
Das wurde auch bei der Einweihungsfeier honoriert: Mit Blumensträußen für die Labormitarbeiter und einem Buffet, um den Anlass entsprechend zu würdigen.