Tübingen:
Wegen schwerer Brandstiftung: 26-Jähriger muss sich vor dem Landgericht verantworten
Wegen schwerer Brandstiftung muss sich ab heute ein junger Mann vor dem Landgericht Tübingen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 26-Jährigen vor, die von ihm bewohnte Mietwohnung in Reutlingen unter Einsatz von Benzin in Brand gesetzt zu haben. Das Feuer soll die Wohnung weitgehend zerstört haben.
Der Angeklagte Toni P. soll Benzin in seinem Schlafzimmer verteilt und dieses mit einem Feuerzeug angezündet haben. Dadurch entstand ein Brand und es kam zu einer Verpuffung, wodurch das gesamte Schlafzimmer beschädigt wurde. Auch die anderen Räume der Wohnung füllten sich mit Rauch. Verletzt wurde niemand, andere Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen. So lautete die Anklageschrift.
Der Angeklagte Toni P. habe zum Tatzeitpunkt laut eigener Aussage an Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis gelitten. Ein Persönlichkeitsanteil namens Marco hätte immer wieder Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen in ihm hervorgerufen – auch für Dinge, mit denen er gar nichts zu tun gehabt hätte. Um sich von Marco zu trennen, wollte Toni P. ihn symbolisch verbrennen. Dafür legte er Kleidung auf sein Bett und formte sie zu einem Menschen, was Marco darstellen sollte. Dann nahm er das Benzin und zündete sein Bett an.
Toni P. habe vorgehabt, kurz danach die Feuerwehr zu rufen. Allerdings hätte er wegen der Verpuffung sein Handy nicht mehr erreichen können, das ebenfalls im Schlafzimmer lag. Danach fuhr er mit dem Auto weg. Einige Stunden später rief er selbstständig bei der Polizei an, um den Brand zu gestehen.