Balingen:
Unternehmen kämpfen um Azubis
„Welcher Beruf passt am besten zu mir?“ „Soll ich studieren oder doch lieber eine Ausbildung machen?“ Diese und ähnliche Fragen beschäftigen zur Zeit wieder viele junge Menschen. Aber auch die Unternehmen in der Region schauen sich händeringend nach neuen Azubis um. Um beide Seiten zusammen zu bringen gibt es Bildungsmessen wie die Messe „Visionen - Wege nach dem Schulabschluss“ in Balingen. Diese findet dieses Jahr wegen der Gartenschau etwas später statt als sonst - seit heute ist sie eröffnet.
Noch größer ist sie in diesem Jahr, die Balinger Bildungsmesse „Visionen". Über 145 Aussteller, Bildungseinrichtungen und Behörden haben sich zur mittlerweile 17. Ausgabe der Messe in Schale geworfen.
"Es sind deutlich mehr geworden. Viele Neue aus dem Zollernalbkreis und das war für uns ein bisschen ein Problem wegen der Peripherie des Landkreises, da wir jetzt einigen auch absagen mussten. Wir haben jetzt ein 63 Meter großes Messezelt und ich gehe davon aus, dass wir nächstes Jahr noch ein zweites Messezelt aufbauen müssen" erklärte die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Zollernalbkreis, Silke Reibold.
Dass immer mehr Unternehmen auf der Messe ausstellen, ist für Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut keine Überraschung.
"Wir erleben ja durch den demographischen Wandel im Moment einen Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel. Ein Instrument, um dem entgegen zu wirken, ist eben die berufliche Ausbildung. Die Unternehmen qualifizieren quasi ihr Personal selbst, das sie für die Zukunft brauchen" sagte sie.
Und die Aussteller legten sich am ersten Tag direkt ins Zeug. Egal ob in der Halle am Glücksrad oder draußen bei einer praktischen Vorführung – die Arbeitgeber fahren auch in diesem Jahr groß auf.
"Es ist ein totaler Kampf um die jungen Leute. Das sind jetzt ganz hochwertige Giveaways und Top Messeauftritte. Wenn ich denke, vor zehn Jahren gab es Unternehmen mit dem kleinen Rollwagen und heutzutage kommt der Messebauer und stellt hier Wahnsinns-Stände auf. Man merkt einfach, dass es ein Kampf ist um die Jugendlichen ist" berichtet Reibold.
Und auch wenn die Unternehmen am Vormittag noch auf den ganz großen Ansturm warteten, kamen die Angebote bei den Jugendlichen bereits gut an. Denn von einer Messe wie dieser profitieren schließlich beide Seiten.
"Das ist auch das Besondere, es ist eine Win-Win-Situation. Das Unternehmen hat den Bedarf und ein junger Mensch sucht einen Beruf, der dann auch Berufung ist – wie es sein sollte. Und die Messe Visionen bietet – meine ich – für jeden und jede etwas" so Hoffmeister-Kraut.
Das scheint sich auch über die Grenzen des Zollernalbkreises hinaus verbreitet zu haben, denn auch Schüler aus den angrenzenden Landkreisen haben sich bereits angekündigt.
Diese verteilen sich auf insgesamt drei Tage – denn die Messe geht am Freitag und am Samstag noch weiter. Während die Schüler heute und morgen mit ihren Klassen zu der Messe kommen, hat am Samstag jeder auch noch mit seinen Eltern die Gelegenheit dazu.