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Strengere Regeln bei der Biomüll-Abfuhr - darauf sollten Bürger achten

Ab dem 1. Mai 2025 werden die Anforderungen an die Qualität des Bioabfalls deutlich ansteigen. Hintergrund ist eine Novellierung der Bioabfallverordnung mit dem Ziel, den Anteil von Fremdstoffen auf maximal ein Prozent zu reduzieren. Der Reutlinger Biomüll überschreite diese Grenze jedoch deutlich. Deswegen haben die Technischen Betriebsdienste die Kampagne „Plastikfreier Bioabfall - machen Sie mit“ ins Leben gerufen.

Kunststoff und Metall sowie Porzellan, Glas und kompostierbare Plastiktüten – regelmäßig landen sie in der Biotonne, obwohl sie dort nicht hingehören. Der Biomüll ist ausschließlich für organische Abfälle wie Speisereste oder Küchenabfälle gedacht. Aus denen können später Komposte für die Landwirtschaft sowie umweltfreundliche Energie wie Biogas gewonnen werden. Wenn dabei Fremdstoffe wie Kunststoff im Bioabfall landen, kann das weitreichende Folgen haben.

Fremdstoffe in der Biotonne – Ein großes Problem in Reutlingen

„Jeder kennt die Bilder, wie Kunststoffe über die Felder in den Nahrungsmittelkreislauf gelangen. Auch bei starkem Niederschlag werden sie durch Abschwemmung in Entwässerungsgräben gespült, gelangen in Bäche und Flüsse und schließlich ins Meer. Hier wollen wir entgegenwirken“, so Dirk Kurzschenkel, der Leiter der Technischen Betriebsdienste Reutlingen.

Grün, gelb, rot – Neue Aufhänger für Biomülltonnen

Das soll mittels dieser Aufhänger geschehen. Ab dem kommenden Jahr werden sie an die Biomülltonnen im Reutlinger Stadtbezirk gehängt. Dann soll vor der Leerung kontrolliert werden, ob die Tonnen Störstoffe enthalten: „Die Tonnen, die sauber sind oder nur sehr wenige Störstoffe enthalten, bekommen einen grünen Lob-Aufhänger mit der Botschaft: ‚Alles richtig gemacht, weiter so!‘ Finden wir jedoch eine größere Menge an Störstoffen, werden gelbe Aufhänger angebracht, die darauf hinweisen, welche Materialien nicht in die Tonne gehören“, erklärt Kurzschenkel.

Diese tragen außerdem den Hinweis, dass die Tonne bei erneuten Verstößen nicht mehr geleert wird. Das kann ab April 2025 drohen. Dann werden neben grünen und gelben auch rote Aufhänger verteilt. Wenn Fremdstoffe bereits vor der Leerung entdeckt werden, bekommt die Tonne einen roten Zettel und bleibt ungeleert stehen.

Roter Zettel an der Tonne – das sind die Folgen

„In diesem Fall kann der Tonneninhalt selbst nachsortiert werden. Das bedeutet, man muss den Mülleimer ausleeren, die Störstoffe aussortieren und die Bioabfälle wieder in die Tonne füllen, damit man sie bei der nächsten regulären Abfuhr wieder vor die Türe stellen kann. Falls dies nicht möglich oder gewünscht ist, besteht die Möglichkeit, kostenpflichtige Sonderleerungen zu bestellen, die allerdings zwischen 60 und 80 Euro pro Tonne kosten“, so der Leiter der Technischen Betriebsdienste.

Falls die Verunreinigung erst während des Leervorgangs auffällt, wird die Tonne zwar logischerweise geleert, allerdings erfolgt danach ein Ordnungswidrigkeitsverfahren inklusive Bußgeld. Die Kontrolle der Tonnen erfolgt durch KI-basierte Kameras, die an den Müllfahrzeugen angebracht sind.

KI-Kontrolle durch Kamerasysteme in Müllfahrzeugen

Dirk Kurzschenkel: „Wir haben zwei Kameras an der Rückseite des Müllfahrzeugs, die Störstoffe vor der Entleerung der Tonne ins Fahrzeug erkennen können. Befinden sich die Störstoffe jedoch weiter unten und bleiben für diese Kameras unsichtbar, gibt es zusätzlich zwei weitere Kameras im Inneren des Müllfahrzeugs. Diese erfassen den Inhalt nochmals einzeln, sobald er aus der Tonne ins Fahrzeug entleert wird.“

Falls der Bioabfall mehr als drei Prozent Fremdstoffe aufweist, könnten die Müllfahrzeuge der Technischen Betriebsdienste an der Annahmestelle zurückgewiesen werden. Damit das nicht passiert, müssten jetzt alle Bürger mit anpacken und nur Abfälle in die Biotonne werfen, die tatsächlich dort hingehören.

(Zuletzt geändert: Montag, 16.12.24 - 15:51 Uhr   -   983 mal angesehen)
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