Vor Ort:
Gedenkstätte Grafeneck
Teil 2/2
Auf der Schwäbischen Alb, zwischen Gomadingen und Münsingen, erhebt sich Schloss Grafeneck. Das Schloss und die Wohnhäuser, die es umgeben, gehören zum Samariterstift Nürtingen.
Etwa Einhundertzwanzig Menschen mit Behinderungen leben jetzt hier. Im Mittelalter stand hier eine Burganlage der Grafen von Grafeneck - sie wurden 1261 erstmals urkundlich erwähnt. Im sechzehnten
Jahrhundert wich die Burg einem Renaissance-Schloss, das später zur barocken Sommerresidenz ausgebaut wurde. Als die Schlossherren das Interesse an ihrem Lustschloss verloren, begannen die Bauten
zu verfallen. 1904 ging das Schloss in Privatbesitz über. 1930 erwarb es die Samariterstiftung Stuttgart.
In einem Jahr seiner fast tausendjährigen Geschichte aber war in Grafeneck alles anders. Damals wurde im Schatten der Mauern weder betreut noch geheilt, sondern gemordet und gestorben. Euthanasie
nannten das die Täter. In Grafeneck begannen die NS-Machthaber mit der Umsetzung ihres so genannten Euthanasie-Programms. Auf dem Gelände des Schlosses, in einer Gaskammer, wurden im Jahr 1940
mehr als 10600 behinderte und psychisch kranke Menschen ermordet.
Sendetermin
- Sonntag, 31. Januar 2016, (ab 18 Uhr nach den Nachrichten)









