Vor Ort:

Alraunes verrücktes Hotel

Ein Gasthaus mit skurrilen genähten Gestalten

Im Gasthof Schwanen in Haigerloch sind im Jahr 2014 neue Gäste eingezogen. Allerdings von der Sorte, die man lieber nicht als Zimmernachbarn haben möchte: Da gibt es blutrünstige Vampire, laute Musikanten die das Hotelzimmer zum Konzertsaal umfunktionieren, riesige Würgeschlangen auf der Suche nach einem Appetithappen und böse Schwiegermütter. Aber keine Angst: Die Herrschaften sind allesamt aus Stoff.

Genäht hat sie die Tübinger Künstlerin Alraune Siebert. In ihrem Museum bevölkert sie das altehrwürdige Gasthaus mit skurrilen Gestalten irgendwo zwischen Fin de siècle, Grand Hotel Charme und den Albträumen eines Fantasy-Autors. Wenn das Museum geöffnet ist, können ihr im Atelier auch Besucher bei der Arbeit zusehen. Gerade ist sie dabei, eine Auster zu nähen. Eine halbe Stunde wird sie dafür brauchen. Angefangen hat ihre Leidenschaft für genähte Kunst vor 33 Jahren.

Was wohl ein Sternekoch über die Zustände in der Küche sagen würde? Da sieht man einen Zigarette rauchenden Koch und Tiere die sich in der Küche frei bewegen. Auch eine Ratte begibt sich unbehelligt auf einen Streifzug. Das Fleisch wird nicht gebraten, sondern mit einem Bügeleisen gar gebügelt. Eine Wurst-Nähmaschine, kann nicht nur Weißwurst, sondern auch vegane Würste herstellen. Und ein Riesen-Leopardkalmar versucht, einen Koch in den Kochtopf zu ziehen.