Vor Ort:

Hochzeit in der Römervilla

Das Römerfest 2012 in Hechingen-Stein

Wir schreiben das Jahr 233 nach Christus. Die Römer- herrschaft in Südwestdeutsch- land befindet sich in Auflösung. Immer mehr Alamannen dringen ins Römische Reich ein. Auch die Tage des Gutshofs bei Hechingen-Stein sind gezählt. Um die Villa zu retten, sieht die junge Verwalterin Aurelia nur einen Ausweg: eine Hochzeit mit dem Alamannenfürsten Tagolf. Doch dessen Rivale Ebo gönnt ihm das Eheglück nicht, und er versucht die Hochzeit zu verhindern, um sich selbst der Villa zu bemächtigen.

Ein Szenario aus einem Roman. Hier, im Römischen Freilichtmuseum Hechingen-Stein, erwacht es zum Leben. Alle zwei Jahre marschieren die Römer im Museum ein, um zwei Tage lang das Römerfest zu feiern – ein Fest, das Jung und Alt in die Antike zurückversetzen soll. Auf dem weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums haben die römischen und alamannischen Gruppen ihre Feldlager aufgestellt. Leben wie in der Antike. Living History, heißt das.

Das Römerfest ist immer auch eine Zeitreise. Ein Schaufenster in vergangene Zeiten. Römisches Handwerk wird zum Teil an Original-Schauplätzen präsentiert. So ist ein Steinmetz dort zugange, wo mehrere unfertige Werkstücke gefunden wurden – und ein Schmied belebt die rekonstruierte Schmiede. Ein ganzer Handwerkermarkt hat sich auf dem Gelände der Villa Rustica ausgebreitet.