Vor Ort:
Spuren der Vergangenheit
Die Grabungen in der Rottenburger Sülchenkirche
Betreten verboten! - die Rottenburger Sülchenkirche ist noch immer Sperrgebiet. Von außen völlig unauffällig − ein normales Gotteshaus eben − haben im Inneren die
Archäologen das Zepter oder besser gesagt: die Kelle in der Hand. Seit zwei Jahren bringen sie jetzt schon eine Überraschung nach der anderen zum Vorschein. Und ein Ende ist noch nicht
in Sicht.
Die Mauerreste einer vor- romanischen Kirche – eine unerwartete Entdeckung. Sie veranlasst die Archäologen im Herbst 2012 dazu, ihr Lager in der Rottenburger Sülchenkirche aufzuschlagen. Dabei
war gar nicht geplant, dass die Sondierungen länger andauern. Ursprünglich ging es um eine reine Routineuntersuchung: Anlass war, daß die Gruft der Bischöfe sanierungsbedürftig war
und da die Idee aufkam, die Gruft gleichzeitig zu erweitern, weil nur noch wenige Plätze frei waren. Dabei war man auf Apsiden gestoßen und es war klar, daß diese erhalten bleiben sollten.
Unter den Mauern der heutigen Sülchenkirche befinden sich aber noch weitere Apsiden. Überlagert werden die Reste teilweise von einem roma- nischen Nachfolgebau und seinen späteren Umbauten,
etwa in der Gothik. Die Bauwerke vergangener Epochen und daneben und darunter, die Toten vergangener Jahrhunderte. 175 Bestattungen haben die Ausgräber mittlerweile freigelegt und teils auch schon
geborgen. 175 Schicksale, die keiner bisher kennt. Aber was die Verstorbenen selbst nicht mehr erzählen können, verraten die Grabbeigaben. Die Ältesten von ihnen erlauben eine Datierung
auf die Zeit um 600 nach Christus.
Sendetermin
- Samstag, 25. Juli 2015, (ab 18 Uhr nach den Nachrichten)









