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Kampfkunst mit Tanz und Akrobatik: Deutsche Meisterschaften im Capoeira

Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst, die Angriffstechniken mit Tanz verbindet. Sie ist wohl auf afrikanische Sklaven zurückzuführen, die im 18. Jahrhundert begannen, ihre Kampftechniken durch Musik und rhythmische Bewegungen zu „tarnen“. So vermischen sich in der Capoeira unterschiedliche afrikanische Tänze und Kulte. Capoeiristas aus aller Welt waren am Wochenende zu Gast in der Pfullinger Schönberghalle. Dort wurden die German Open 2023 - also die Deutsche Meisterschaft - ausgetragen.

Eine Kampfkunst mit akrobatischen Luftsprüngen und filigranen Tanzelementen, kombiniert mit Rhythmus und Musik – all das ist Capoeira. Wie das auf einem hohen Niveau aussieht, haben Capoeiristas aus aller Welt auf der German Open 2023 gezeigt.

Organisiert wurde die Meisterschaft vom Verein Capoeira Reutlingen-Tübingen e.V. Rund 200 Teilnehmer stellten in der Pfullinger Schönberghalle ihr Können unter Beweis – angefangen beim Kindesalter bis hin zu den Erwachsenen.

Bei der Capoeira geht es im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten nicht darum, den Gegner zu Boden zu bringen oder zu verletzen; es ist vielmehr ein Spiel zwischen den beiden Konkurrenten.

"Die Philosophie von Capoeira ist es, jemand anderen in deinen Fuß laufen zu lassen. Das bedeutet, ihm nicht offensichtlich ins Gesicht zu treten, sondern sich so zu bewegen, dass seine einzige Ausweichmöglichkeit dein Fuß ist. Aber das ist noch lange nicht alles. Auch Musik und Philosophie gehören zur Capoeira; man könnte es fast als Lebensform bezeichnen", erklärt Daniel Martins-Hegele vom Verein Capoeira Reutlingen-Tübingen e.V.

Im Kampf müssen die Athleten dabei auf eine wichtige Regel achten: "Voller Körperkontakt ist nicht erlaubt. Die Athleten sind aufeinander angewiesen, weil sie den Kampf nur gemeinsam bestreiten können. Man kann den Gegner zwar auf den Boden werfen, sollte ihn dabei aber nicht verletzen", berichtet Marcos da Silva, der Gründer des Vereins.

Der heutige Wettkampftag begann mit Graduierungen. Hier haben alle Capoeiristas aus Reutlingen und Tübingen bei einer feierlichen Zeremonie ihren nächsthöheren Rang erreicht. Der wird durch die Farbe einer Kordel symbolisiert, die die Athleten um ihre Hüfte tragen.

"Wie bei anderen Kampfsportarten auch, gibt es im Capoeira ein Graduierungssystem. Man startet als Anfänger mit einer weißen Kordel und steigt langsam auf, bis man in Richtung Trainer-Graduierung geht. Das entspricht ungefähr einer blauen Kordel. Danach folgen die Graduierungen zum Instrutor, Professor und Meister", so Jonathan Tekle, ebenfalls vom Verein Capoeira Reutlingen-Tübingen e.V.

Nach der Graduierung starteten die eigentlichen Meisterschaften. Die Capoeiristas legten sich so richtig ins Zeug und wirbelten durch die Luft und über den Boden. Nach dem Kampf bewertete eine Jury die Leistung der Athleten. Je besser die verschiedenen Techniken und akrobatischen Elemente ausgeführt wurden, desto höher die Punktzahl.

Beim Kämpfen müssen sich die Athleten aber nicht nur auf ihren Gegner, sondern auch auf die Musik konzentrieren: "Im Capoeira gibt es vier verschiedene Instrumente: Berimbau, Trommeln, Tamburin und Agogo. Wenn die Musik schnell gespielt wird, müssen die Athleten auch schneller kämpfen. Bei langsamer Musik müssen sie dann natürlich langsamer kämpfen", erklärt Marcos da Silva.

Wer nun Lust bekommen hat, mehr über Capoeira zu erfahren oder die Kampfkunst sogar selbst ausprobieren will, findet weitere Informationen auf der Website des Vereins Capoeira Reutlingen-Tübingen e.V.

(Zuletzt geändert: Sonntag, 24.09.23 - 17:54 Uhr   -   1548 mal angesehen)
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