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Tübinger Modell vermittelt Geflüchtete schnell in Arbeit

Geflüchtete und Zugewanderte, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind, schnell in Arbeit bringen. Das ist das Ziel des sogenannten „Tübinger Modells“. Es verbindet einen Erstorientierungskurs, EOK mit einem anschließenden Praktikum im Betrieb. Dabei werden die Geflüchteten von sogenannten Sprachmentoren betreut. Das Programm geht insgesamt über ein halbes Jahr. Hinter dem Projekt stehen der Volkshochschulverband Baden-Württemberg, der Verein „DEBÜT“ und der Jobcenter Tübingen. Mittlerweile haben die ersten elf Teilnehmer das „Tübinger Modell“ durchlaufen. Wir waren bei der Abschlussveranstaltung im Jobcenter Tübingen dabei.

Eine gelbe Rose und eine Urkunde für Berke Tekelioglu. Der IT-Spezialist hat ein Praktikum beim Volkshochschulverband Baden-Württemberg gemacht und nebenbei Deutsch gelernt. Er zieht ein positives Fazit. "Es war sehr schön", sagt er. Er habe ein bisschen Sprachpraxis bekommen und denke, dass er mehr gelernt habe.

Auch der Volkshochschulverband Baden-Württemberg, Mitinitiator und zugleich einer der Arbeitgeber zeigt sich sehr zufrieden: "Es war sogar so, dass ich eigentlich eher die Lernende in dem Tandem sozusagen war", sagt Andrea Bernet-Bürkle. "Es waren eben verschiedene Softwaren, die wir da genutzt haben, und die haben sich selbst eingearbeitet, haben sich vertraut gemacht mit der Software und dann wirklich bei uns noch mal mitgearbeitet und sehr viel Arbeit einfach auch abgenommen."

Das Projekt begann im September mit 15 Teilnehmern. Elf davon haben bis zum Ende durchgehalten. In den ersten zehn Wochen war erst mal intensives Lernen angesagt. Rosi Klepser brachte den Zugewanderten nicht nur die deutsche Sprache bei, sondern auch: "Was braucht man alles zur Arbeit? Wie begrüßt man sich? Formal, informell? All das oder Alltag: Wie sieht bei uns ein Alltag in Deutschland aus? Und wo sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Auch kulturell gesehen", sagt Klepser.

Ab der elften Woche waren die Teilnehmer drei Tage die Woche in den Betrieben. Die restlichen beiden Tage gingen die Sprachkurse weiter. In den Betrieben unterstützten Sprachmentoren die Teilnehmer, das sind extra dafür ausgebildete Betriebsangehörige, die eine 1:1-Betreuung übernehmen.

"Die Sprachmentoren arbeiten uns zu, geben mir in dieser Lernwerkstatt Auskünfte über das, was sie im Betrieb gelernt haben", sagt Rosi Klepser. Mit diesen Auskünften könne sie in der Sprachwerkstatt das, was sie gelernt hätten, vertiefen und mit ihnen üben.

Zum Projektabschluss gab es gelbe Rosen – nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für Sprachmentoren und die Betriebe. Denn diese waren nicht einfach zu finden. Doch wer dabei war, berichtet von guten Erfahrungen. "Insgesamt waren sie positiv", sagte Daniel Setzler von der KMN Direktmarketing GmbH in Rottenburg. "Es war leider zu kurz, das Pilotprojekt über 12 Wochen." Man müsse es auf ein Jahr oder zwei Jahre ausweiten, sagte Setzler.

Jetzt geht es bei sechs von elf Teilnehmern in Richtung Arbeitsvertrag. Aber auch die anderen fünf haben eine berufliche Perspektive. Und lernen weiter berufsbegleitend Deutsch.

(Zuletzt geändert: Mittwoch, 27.03.24 - 15:35 Uhr   -   1121 mal angesehen)
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