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Schlüsselübergabe für neue Uniklinikums-Unterkünfte

Mit einer feierlichen Schlüsselübergabe haben Vertreter des Uniklinikums Tübingen die neue Unterkünfte in der Breiten Straße eröffnet. Die fertigen Bauten sind das Endprodukt von fast einem Jahrzehnt an Planung. Direkt am Hang unter dem Klinikum sollen Studenten und Personal hier zu bezahlbaren Mieten unterkommen.

Am 8. Dezember 2020, 5 Jahre und einen Tag vor der aktuellen Schlüsselübergabe, gingen die letzten Bewerbungen von Baufirmen und Architekten beim Uniklinikum ein. Das Ziel: Neue Unterkünfte, die für Studenten und Mitarbeiter Wohnraum bieten sollen. Spezielle Regulierungen für den Bau von Flüchtlingsunterkünften hatten das Gelände 5 Jahre davor für die Stadt verfügbar gemacht.

"Dann haben wir uns mit dem Klinikum zusammengesetzt, die auf der anderen Straßenseite im Bogen der Straße bereits Baugenehmigungen hatten für Personalwohnungen", blickt Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer zurück. "Und dann haben wir getauscht. Die Flüchtlinge durften in zwei der ursprünglich als Personalwohnung gedachten Gebäude einziehen. Dadurch waren wir viel schneller, konnten die unterbringen."

Nach der Bewerbungsphase konnte das Uniklinikum die Firmen Bunte und Bankwitz für Bau und Architektur an Land ziehen. Auch die Stadt war bei jedem Schritt bei der Planung involviert. Ein riskantes Puzzle-Spiel mit vielen Teilen und einem ordentlichen Budget, das eigentlich außerhalb der Expertise eines Klinikums liegt.

"Wir haben insgesamt 73 Millionen hier als Investitionssumme, und davon aber 65 Millionen als Darlehen, als Kredite", erläutert Prof. Dr. Jens Maschmann. "Weil, wie ich vorhin schon gesagt hatte, das hat uns niemand geschenkt, das mussten wir selber erwirtschaften. Von daher freuen wir uns umso mehr, dass es mit der angesetzten Planungssumme dann tatsächlich realisiert werden konnte."

Auch was Mieten angeht, kann die Planung wohl eingehalten werden. Studentenunterkünfte sollen monatlich 356 Euro Warmmiete kosten, größere Zwei-Zimmer Appartements für Personal liegen bei 900 bis 940 Euro. Anständige Preise, zumindest für Tübingen.

"Wenn man es natürlich auf den Quadratmeterpreis runter rechnet", gesteht Professor Maschmann, "sind es schon noch sehr hohe Mieten. Aber irgendwie muss man ja das Problem lösen. Schaffe Wohnraum und behalte aber trotzdem die Kosten im Blick, auch für die Mieterinnen und Mieter dann."

Wenig Fläche, aber auch nur eine Treppe zum Arbeitsplatz. Die 520 Wohnungen mögen nur 80 Parkplätze haben, doch das Uniklinikum und mehrerer Bushaltestellen liegen um die Ecke. Auch die Gebäude selbst haben einiges zu bieten, mit einzigartigen Fassaden und gemeinsamen Arealen als Treffpunkt für Anwohner. Dieses Nachbarschaftsgefühl war von Anfang an ein Ziel.

"Dass sie sowohl ihre privaten Innenhöfe haben, wo sie sich treffen können, wo es auch hier jetzt ein Feld gibt zum Spiele machen, wo wir eine Kletterwand haben in der Funktionseinheit drei, sodass sie sich hier auch wirklich aufhalten und treffen", illustriert Architektin Kerstin Leibold ihr Konzept. "Aber auch eben diesen zentralen öffentlichen Platz in der Quartiersmitte, mit dem Café, mit einem Minimarkt."

Wenn Wohnkosten so hoch liegen wie in Tübingen ist es für eine Universität schwer, Mitarbeiter oder Studenten von außerhalb anzuwerben. Doch dass man jetzt schon im Bewerbungsgespräch direkt vor der Tür einen bezahlbaren und lebenswerten neuen Wohnort anbieten kann, hilft hoffentlich bei dem Problem.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 09.12.25 - 16:26 Uhr   -   319 mal angesehen)
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